bildungsLab* – Miss Read

bildungsLab*

Resistance & Desire is a book series published by bildungsLab*, a group of migrant scholars and scholars of Color working in the educational and cultural fields. The series connects critical thinking with artistic reflection, addressing themes such as decolonization, feminism, diaspora, and power structures.

The bildungsLab* was launched in 2017 within the framework of the Schools of Tomorrow project, initiated by the House of World Cultures (HKW). It was founded by María do Mar Castro Varela and inspired by Gayatri Chakravorty Spivak’s idea of education as a "coercion-free reordering of desire." The group questions hegemonic discourses and develops utopian concepts for educational institutions.

With seven editions published to date – Bildung. Ein postkoloniales Manifest (Education. A Postcolonial Manifesto), Dekoloniale Interventionen (Decolonial Interventions), Freund*innenschaft. Dreiklang einer politischen Praxis (Friendship: A Triad of Political Praxis), Biting Back. Essen, Diaspora, Widerstand (Biting Back: Food, Diaspora, Resistance), Queer-feministische Positionen. Ausgangspunkt: Südamerika und die Karibik (Queer-Feminist Perspectives: Starting Point South America and the Caribbean), Art that cares. Kunst(pädagogik) als kollektive Fürsorge (Art that Cares: Art (Education) as Collective Care), and Jenseits des Schreckens: Horror, Widerstand und Visionen (Beyond the Horror: Resistance and Visions) – the series comments on and intervenes in the field of anti-racist and anti-hegemonic knowledge production. It invites readers to develop alternative narratives and critically examine societal structures.
Jenseits des Schreckens. Horror, Widerstand und Visionen
Farah Bouamar, Nabila Bushra, Jenseits des Schreckens. Horror, Widerstand und Visionen, UNRAST VERLAG, 2025 © Farah Bouamar, Nabila Bushra

Unrecht, Leid, Angst – all dies sind Konsequenzen von Horror. Obin den bedrückenden Episoden des Privaten oder in den düsteren Zeiten des Politischen, Schmerz und Affekte wie Furcht und Verstörung sind nicht ohne Grund Quelle und Inspiration für zahlreiche künstlerische Ausdrucksformen. Es ist der Versuch, dem Schrecken, dem Leid Ausdruck zu verleihen, den Horror zu fassen. Selten jedoch wird sich mit dem Horror in seiner ungeschönten Form und seiner politischen Dimension auseinandergesetzt.
In Jenseits des Schreckens – Horror, Widerstand und Visionen wenden wir den Blick und untersuchen die transformative Kraft des Horrors als kreatives Mittel des Widerstands in einer von Machtstrukturen und Ungleichheit geprägten Welt. Wir betrachten den Horrorfilm als Artefakt, das tiefere gesellschaftliche und politische Fragen aufwirft. Der Band vereint zwei Essays, ein Drehbuch und beleuchtet das Thema aus theoretischer, diskursiver, ästhetischer sowie praktischer Perspektive. In der Hoffnung einen widerständigen Umgang mit dem Horror zu finden, der nicht ausblendet, sondern hinschaut. Mit einem Schlusswort von María do Mar Castro Varela.

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Art that Cares.Kunst(pädagogik) als kollektive Fürsorge
Saboura Naqshband, Trovania Delille, Art that Cares.Kunst(pädagogik) als kollektive Fürsorge, UNRAST VERLAG, 2025 © Saboura Naqshband, Trovania Delille

In Zeiten globaler Krisen und zunehmender Spaltungen sind wir gefragt, Sehgewohnheiten und Blicke zu überprüfen und diese, wenn nötig, zu ›verlernen‹. Koloniale Rückstände in Bildung, Politik, Kultur und Gesellschaft lassen sich auch mit einer neuen Sicht auf Theorie, Praxis und Vermittlung von Kunst aufarbeiten.

Die Kunst ermöglicht es, in eine authentische Kommunikation miteinander zu treten, uns selbst zu begegnen, (weiter) zu bilden und uns darüber hinaus unserer Umwelt mitzuteilen. Ästhetische Bildungsprozesse bergen das Potenzial innezuhalten, starre Positionen in Bewegung zu bringen, neue Denkräume zu öffnen und Neues wachsen zu lassen.

Aufbauend auf diesem Verständnis von Kunst und Kunstvermittlung untersucht der sechste Band der Reihe resistance & desire ästhetische Zugänge im Bildungskontext, den die Autor*innen als ein Netz der Fürsorge für sich Selbst und für Andere begreifen.

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Freund*innenschaft. Dreiklang einer politischen Praxis
Freund*innenschaft. Dreiklang einer politischen Praxis, UNRAST VERLAG, 2024

Gerechtigkeit ist das Ziel, doch mit wem ist dieses zu erreichen? Es handelt sich dabei keineswegs um eine Randfrage, die neben den angeblich zentralen politischen Diskussionen gestellt wird, sondern um ein explizit politisches Thema, das im Zentrum einer jeden sozialen Bewegung steht.

Es lohnt sich hier über einen anderen Begriff der politischen Praxis nachzudenken: Freund*innenschaft, meist ins Private verdonnert und aus dem politischen Terrain verdammt. Dabei sind Freund*innenschaften genuin politische Beziehungen, deren grundlegende Charakteristika unseren Blick auf die Welt transformieren.

In Zeiten multipler Krisen und wachsender globaler Ungleichheiten, verfolgt dieser Essay bereits bestehende Theorien zur Freund*innenschaft, um diese anschließend für einen Begriff der Freund*innenschaft als politische Praxis produktiv zu machen.

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