Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) – Miss Read

Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.)

Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) is a site of contemporary art and discourse production. The institution was founded in 1969, with the goal of presenting contemporary fine art to a broader public, and of inviting that public to actively participate in cultural processes. Together with Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, n.b.k. publishes the book series n.b.k. Exhibitions, n.b.k. Discourse, and n.b.k. Berlin, focusing on artists and their projects at n.b.k., current approaches in art theory and art education, and Berlin’s art scene, respectively.
Harun Farocki: Lerne das Einfachste! Texte 2001–2014. Schriften. Band 6
Herausgegeben von Volker Pantenburg, Harun Farocki: Lerne das Einfachste! Texte 2001–2014. Schriften. Band 6, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) / Harun Farocki Institut, Berlin / Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln, 2022 © Herausgegeben von Volker Pantenburg

Teil der Gesamtausgabe: Harun Farocki. Schriften (hrsg. von Marius Babias, Antje Ehmann, Tom Holert, Doreen Mende, Volker Pantenburg)



In den Jahren 2001 bis 2014 wird Harun Farockis Werk immer stärker im Feld der zeitgenössischen Kunst wahrgenommen. Internationale Einzelpräsentationen und die Beteiligung an großen Ausstellungen wie der documenta 12 (2007) begleitet Farocki mit Reflexionen über die veränderten Bedingungen, unter denen die kontinuierliche, nun häufig in modularen Serien organisierte Produktion stattfindet. Seine Texte kommentieren und kontextualisieren einerseits die Arbeit an den installativen Zyklen Auge/Maschine, Ernste Spiele und Parallele sowie der aufwändigen 12-Kanal Installation Deep Play zum Fußball-WM-Finale 2006. Und sie bieten andererseits, im Umkreis des Films Aufschub und der Workshopserie Eine Einstellung zur Arbeit Gelegenheit, auf zentrale Themen wie die Darstellung der Lager oder den wandelnden Status von Arbeit zurückzukommen. Im Sommer 2014 wird die über fünfzig Jahre hinweg nicht nachlassende Produktivität Farockis durch seinen plötzlichen Tod beendet.



Harun Farocki (1944–2014) gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten deutschen Filmemacher. Sein Œuvre umfasst mehr als 100 Produktionen: Agitprop-, Dokumentar-, Essay- und Spielfilme. Farockis Praxis geht aber weit über den Filmbereich hinaus. Auch in der bildenden Kunst war er als Video- und Installationskünstler international erfolgreich, zudem wirkte er als Hochschullehrer, Medientheoretiker und Kulturkritiker.



Die Publikation erscheint anlässlich der Harun Farocki Retrospektive, 14. September 2017 – 28. Januar 2018, initiiert vom Neuen Berliner Kunstverein in Kooperation mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst, dem Harun Farocki Institut, der Harun Farocki GbR, dem Silent Green Kulturquartier, dem Verlag der Buchhandlung Walther König und Savvy Contemporary im Rahmen der Berlin Art Week, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

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Oliver Marchart. Hegemony Machines documenta X to fifteen and the Politics of Biennalization
Oliver Marchart, Oliver Marchart. Hegemony Machines documenta X to fifteen and the Politics of Biennalization, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) / Oncurating.org, 2022 © Oliver Marchart

Oliver Marchart wirft in seinem Essay einen analytischen und provokanten Blick auf die letzten sechs documenta-Ausstellungen. Ausgehend von den Theorien von Antonio Gramsci, Ernesto Laclau und Chantal Mouffe beschreibt Marchart Museen und Biennalen als nationale und globale Hegemoniemaschinen, die die bürgerliche Leitkultur reproduzieren, sie aber auch angreifbar machen. Anhand der jüngeren Geschichte der documenta zeichnet Marchart eine Kanonverschiebung im Kunstfeld in Bezug auf politische Kunstpraktiken, Theorie, Kunstausbildung und die Dezentrierung des Westens nach.



Oliver Marchart ist Philosoph und Soziologe sowie Professor für Politische Theorie an der Universität Wien.



Diese Publikation ist eine übersetzte und erweiterte Fassung von Hegemonie im Kunstfeld. Die documenta-Ausstellungen dX, D11, d12 und die Politik der Biennalisierung von Oliver Marchart, herausgegeben von Marius Babias, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), als Band 2 der Reihe n.b.k. Diskurs.

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Hans Haacke. DER BEVÖLKERUNG Wir (alle) sind das Volk
Hans Haacke, Hans Haacke. DER BEVÖLKERUNG Wir (alle) sind das Volk, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), 2021 © Hans Haacke

Im Jahr 2000 realisierte Hans Haacke im Reichstagsgebäude die ortsspezifische, partizipatorische Arbeit DER BEVÖLKERUNG. Bundestagsabgeordnete sind seitdem aufgerufen, Erde aus ihrem Wahlkreis in den Reichstag zu bringen. Haackes Projekt löste kontroverse Diskussionen aus, die schließlich zu einer Bundestagsdebatte am 5. April 2000 führten, bei der die knappe Mehrheit der Abgeordneten gegen den Antrag der Gegner auf eine Ablehnung des Kunstwerks stimmte. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von DER BEVÖLKERUNG wurden im Neuen Berliner Kunstverein Dokumente und Archivalien zur Entstehung und Rezeption des Kunstprojekts gezeigt; zudem initiierte der n.b.k. anlässlich der Berlin Art Week 2020 die Präsentation von Hans Haackes Projekt Wir (alle) sind das Volk (2003/2017) an den Fassaden zahlreicher Partnerinstitutionen.



Neben der Dokumentation beider Projekte enthält die vorliegende Publikation Texte von Hans Haacke, Interviews mit dem Künstler, die vollständige historische Bundestagsdebatte sowie aktuelle Statements von teilnehmenden Politiker*innen. Textbeiträge von Sarah Alberti und Burcu Dogramaci erweitern zusätzlich den Blick auf Themenfelder wie Wiedervereinigung oder Migrationsgeschichte und arbeiten heraus, dass Haackes prozessorientiertes Werk auch 20 Jahre nach seinem Entstehen hochaktuell geblieben ist.



Zu beziehen über den Buchhandel, die Website der Buchhandlung Walther König oder im Neuen Berliner Kunstverein. Mitglieder des Neuen Berliner Kunstvereins können die Publikation im n.b.k. zum Vorzugspreis von 15,00 Euro erwerben.

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